Bericht der Leonberger Kreiszeitung am 7.4.2014:

In den Lenz auf hohem Niveau

Leonberg Beide Höfinger Orchester glänzen bei ihrem Frühjahrskonzert. Von Rainer Enke

Einen eindrucksvollen Auftakt hat die Jugendkapelle des Musikvereins Höfingen beim Frühjahrskonzert des Vereins hingelegt. Der Musikverein startete mit diesem musikalischem Höhepunkt in der ausverkauften Strohgäuhalle in die Konzertsaison. Gleich im ersten Stück, dem anspruchsvollen und komplexen „La Storia“ von Jacob de Haan, einer musikalischen Erzählung, konnten die jungen Musiker unter der Leitung von Pia Sophie Stahl überzeugen. Sauber rhythmisch akzentuiert und betont, in gelungenen Wechseln mit ruhigen, harmonischen Passagen, ausgeglichen und strahlend intonierend, mit Schmelz und Volumen, zeigten sie im akkuraten Zusammenspiel der Register eine insgesamt sehr saubere Intonation. Eine nette Idee war, in zwei weiteren Stücken Solisten – Klarinetten in einem, Tuba, Posaune und Klarinette im anderen – „an die Front“ zu stellen. Mit Selbstvertrauen und sehr guten musikalischen Leitungen überzeugten die jungen Solisten; ein Ansporn für andere in der sehr effizienten Jugendarbeit des Vereins. Und zusammen mit dem Blasorchester gelang das schwierige Stück „Die Hexe und die Heilige“ wie aus einem Guss. Sein zweites Frühjahrskonzert bestritt nach bruchlosem Übergang der neue Dirigent Simon Kaden mit dem Blasorchester. Im Rhythmus pointiert, auf den Punkt genau phrasiert mit präzise heraus espielten Akzenten, klanglich breit und geschlossen aufgestellt, so zeigte sich das Blasorchester wie gewohnt in seiner ganzen musikalischen Bandbreite von seiner besten Seite. Sehr authentisch gelangen die Ungarischen Tänze Nummer fünf und sechs von Johannes Brahms mit ihren abrupten Tempowechseln und den plötzlichen Sprüngen zwischen Dur und Moll. Akustisch beachtlich dargestellt die rollenden, schweren Loks im Wechsel mit beinahe lyrischen Passagen – unverkennbar der Soundtrack aus dem Musical „Starlight Express“ von Andrew Lloyd Webber. Beinahe zum Mitsingen kamen die Songs in einem Medley über Phil Collins daher, auch die Erkennungsmelodien vieler Disney-Filme hatte man noch im Ohr. Sehr gelungen war der „TV-Kultabend“, eine musikalische Sammlung ieler Titelmelodien aus bekannten Fernsehsendungen wie der „Lindenstraße“ oder dem „Traumschiff“ – ja und die Fanfarenmelodie vom „Aktuellen Sportstudio“ klang sogar besser als das Original. Mit einem musikalischen Streifzug durch die Zirkusmanege endete ein anspruchsvolles Konzert, auch wenn der Frühling am Samstag eine kleine Pause eingelegt hatte.