Bericht der Leonberger Kreiszeitung am 23.3.2015:

Ein toller Abend für Freunde der Blasmusik

Leonberg Das Frühlingskonzert des Höfinger Musikvereins begeistert die Gäste. Von Michaela Pölsler

Das Publikum in der Strohgäuhalle zeigte sich sichtlich beeindruckt:
Das mitreißende Konzert des Musikvereins hat überzeugt. Den Auftakt machte die Jugendkapelle mit einer bunten Soundtrack-Mischung aus Filmen und Serien. Nach der Fanfare von 20th Century Fox ertönten die Themen von Star Wars und Indiana Jones. Disney’s Magical Marches wurden mit Schwung, Rhythmus und Spaß am Musizieren präsentiert.
Die zauberhaften Märsche von Disney sind ein lustiges Medley aus dem Mickey Mouse March, Captain Hathi’s March und Mary Poppins’ Supercalifragilisticexpialidocious – perfekt vorgestellt von der Moderatorin und Klarinettistin Nele Regenstein, die charmant und sicher durchs Programm führte. In Elton Johns Lion King zeigten die Schlagzeuger ihr Können. Die TV-Hits für Kids weckten Kindheitserinnerungen beim sichtlich entzückten Publikum. Ein Potpourri an Kinderserien-Melodien brachte den einen oder anderen Fuß zum Wippen. „What a feeling“ aus dem 80er-Jahre-Kinohit „Flashdance“ bildete den Abschluss des ersten Teils. Hervorragende musikalische Leistungen zeigte die Höfinger Jugendkapelle unter Leitung von Pia Sophie Stahl.
Anspruchsvolle Orchesterwerke
Im zweiten Teil bot man einen wahrlich eindrucksvollen Big-Band-Sound. Mit nun mehr als 60 Musikern spielten Jugend- und Hauptkapelle unter der Leitung von Pia Sophie Stahl und Simon Kaden, dem Leiter des Blasorchesters, gemeinsam drei Stücke. Mit „Earth Dance“ von Michael Sweeney, „Sun Dance“ von Frank Ticheli und der „Kleinen Ungarischen Rhapsodie“ von Alfred Bösendorfer alias Kees Vlak päsentierten die Höfinger Musiker anspruchsvolle Orchester-Werke auf hohem Niveau und eröffneten dem Zuhörer vielfältige, überraschende Klang- und Stimmungswelten.
Ob in minimalistischen Xylofon-Melodien oder im bombastischen Zusammenspiel der einzelnen Bläsersätze – in der Vielfalt seiner musikalischen Ausdrucksformen bewies das Orchester Format.
Das zeigte sich gerade in der Rhapsodie, die ungarische Folklore wie den Csárdás zitiert:
langsam und schwermütig zu Beginn, dann immer schneller und temperamentvoller, bis zum kaum mehr nachvollziehbaren Tempo am Schluss und einem lauten, schlagartigen Finale. Nahezu professionelle Präzision und Disziplin bewiesen die Musiker hier, aber vor allem eine rasante und ausdrucksvolle Darbietung. Einen heiter-ironischen Ausklang fand dieser Teil in der Zugabe mit Monty Pythons Stück „Always Look on the Bright Side of Life“ – mitpfeifen war ausdrücklich erwünscht.
Tolle Solo-Darbietungen
Im dritten Teil waren die Altmeister, das Hauptorchester, unter sich. Eine weitere Niveau-Steigerung nahm das Publikum in den Stücken mit Solo-Darbietungen wahr. Katrin Heidorn lieferte an der Oboe mit „Nostalgia“ eine Leistung ab, die Gänsehaut
verursachte. In nichts nach stand ihr Enno Baars am Fagott in Wilfred Shadbolts Stück „Don’t Mock Barock“, der das Stück federleicht interpretierte. Ein großartiges Duett, das gleichzeitig als eine Art Wettstreit daherkam, spielten in dem Stück „Elefant und Mücke“ Siegfried Geiger an, nein, nicht an der Geige, an der Tuba, und Carola Scheytt an der Piccoloflöte – eine gelungene Verbindung aus Anspruch und Amüsement.
Carola Scheytt, die vom Landesblasmusikverband das goldene Leistungsabzeichen für 30 Jahre Musizieren erhielt, übernahm dabei die Moderation mit demselben Charme wie ihre junge Kollegin.
Ein toller Abend für Freunde der Blasmusik.